METHODEN

 (direkte) Goodwillermittlung

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Goodwill ist die einem Erwerber eingeräumte Chance, alle oder einen Großteil der Auftragnehmer bzw. Kunden des zu bewertenden Unternehmens bei einem Verkauf an diesen zu binden. Diese Bindung ist bei freiberuflichen Praxen erheblich höher als bei gewerblich ausgerichteten Unternehmen. Dieser objektiv vorhandene wirtschaftliche Vorteil haftet nicht an der Persönlichkeit, sondern am zu bewertenden Unternehmen selbst. Dies ist vorrangig dann der Fall, wenn das Vertrauen und damit Umsatz und Gewinn übertragbar ist, sei es wegen der räumlichen Lage, des Mitarbeiterstabes oder - allgemein - wegen der Reputation des Unternehmens.

Bezüglich der Auswahl des Bewertungsverfahrens richtet sich der Bewerter nach der Dominanz eines Bewertungsverfahrens für die konkrete Aufgabenstellung. Dies könnte das Umsatzverfahren für die Bewertung von Freiberuflerpraxen sein. Hierbei ist primär das Bewertungsziel die Ermittlung des Goodwill der Freiberuflerpraxis, da dieser den späteren Unternehmens-Gesamtwert dominiert.

Abzulehnen ist die Auffassung, der Goodwill bestehe aus der Differenz zwischen einem (höheren) Ertragswert und dem (niedrigeren) Substanzwert.